Positive und negative Ladung

Viele kennen es: Beim frisieren der Haare laden sich Kamm und Haare entgegengesetzt auf und ziehen sich daher an. Man kann also durchaus den Kamm nach oben heben und einige Haare bleiben daran "haften". Das Wort "entgegengesetzt" hat schon ausgedrückt, dass es zwei verschiedene Typen von Ladung gibt. Die positive Ladung wird mit einem plus ( + ) gekennzeichnet, die negative mit einem minus ( - ).


Gleiche Ladungen stoßen sich ab, ungleiche ziehen sich an.

 

Bis Ende des 19. Jahrhunderts wusste man zwar von positiver und negativer Ladung, kannte deren Ursachen jedoch nicht. Erst der Engländer Thomson fand heraus, dass die negativ ( - ) geladenen Elektronen Bestandteil von Materie sind. Es wurde auch bekannt, dass Elektronen von einem Stoff zum anderen "übergehen" können.  Hat ein Stoff nun einen Überschuss an Elektronen, so wirkt er nach außen hin negativ. Der andere Stoff hingegen wirkt anschließend positiv. 
Von Natur aus sind Stoffe nach außen hin nicht geladen, man spricht dann von elektrisch neutral. Da man jedoch herausgefunden hatte, dass Atome negativ geladene Elektronen enthalten, stellt sich nun die Frage: Wie kann das Atom mit einem negativen Ladungsteil insgesamt neutral sein. Die Antwort ist denkbar simpel: Es muss auch einen positiven Teil bei einem Atom geben. 
Der Franzose Becquerel gelang es zu dem im Jahre 1896 drei verschiedene Arten von Teilchen festzustellen. Er war Mitentdecker der natürlichen Radioaktivität und stellte fest, dass diese aus drei verschiedenen Teilchentypen bestehen. Der erste Teil wurde dabei von einer negativen Elektrode angezogen, musste also elektrisch positiv geladen sein. Der zweite Teil wurde von der positiven Elektrode angezogen, musste also negativ sein. Bleibt noch der Teil, der gar nicht angezogen wurde und somit elektrisch neutral war.  Die drei Teilchenarten wurden dann mit α-Teilchen ( gesprochen: Alpha-Teilchen ),  β-Teilchen ( gesprochen: Beta-Teilchen ) und γ-Teilchen ( gesprochen: Gamma-Teilchen ) bezeichnet.